METAL STORM OVER LUZERN – CHAPTER IV

Sa., 04.10.2025

15:00

Südpol Luzern

🇦🇹 BELPHEGOR
🇩🇪 STILLBIRTH
🇨🇳 DEHUMANIZING ITATRAIN WORSHIP
🇫🇮 VERMILIA
🇩🇪 WALDGEFLÜSTER
🇫🇷 BELORE
🇪🇸 PHRYMERIAL

Als «Jahrhundert der Extreme» hat der Historiker Eric Hobsbawm das 20. Jahrhundert bezeichnet. Heavy Metal ist der kongeniale Soundtrack dieses Jahrhunderts, dessen Echos uns in den heutigen Zeiten von Kriegen und Krisen wieder heimsuchen. Als Soundtrack der Extreme lotet Heavy Metal in unzähligen Subgenres Grenzen aus und provoziert die Mehrheitsgesellschaft dazu, ihre eigenen Wertvorstellungen, mehr noch ihre eigene Doppelmoral zu reflektieren und sich mit dem zu konfrontieren, was der Vernunftglaube verdrängt. Wie wenige andere steht der Headliner von «Metal Storm Over Luzern – Chapter IV», die 1991 gegründete österreichische Blackened-Death-Metal-Band Belphegor, für diese Seite des Metal. Satan, Pest, Hexenwahn, Totenkult, Perversion, Krieg, Terror, Inzest, Fleischkult, Sadismus, Zombies, Nekromantie sind nur ein paar der wiederkehrenden Themen aus dem von Blastbeats und Growls durchpulsten Kosmos Belphegors. Belphegor-Mastermind Helmuth Lehner beschrieb das Schaffen seiner Band 2022 als «Blasphemie gepaart mit schwarzer Romantik, Tabu brechendem lyrischen Erguss und einem Hauch Perversion». Ebenfalls religionskritisch, aber etwas technisch-virtuoser und mit reichlich humorvollen Grindcore-Elementen geht es bei Stillbirth zu. Die 1999 im deutschen Hagen entstandene Band firmiert unter der Selbstbezeichnung «Brutal Surf Death Metal» und tritt am liebsten in luftiger Strandbekleidung auf. Mit ihrem unkonventionellen Look und gelegentlichen überraschenden Progressive-Einwürfen bricht sie auch ungeschriebene Metal-Regeln, ganz im Sinne ihres Songs «Proclaim the Anarchy». Mit Dehumanizing Itatrain Worship, gegründet 2014 in China, hat das Schweizer Publikum die seltene Gelegenheit, eine so wunderbar bizarre wie rhythmisch komplexe Mischung aus Grindcore, Deathgrind, Brutal Death Metal, Slamming Metal, Gore, Anime und Hentai live zu erleben. Sick humor at its Asian best! Melodiöser, elegischer, hymnischer und atmosphärischer geht es bei der finnischen Pagan-Metal-Musikerin Vermilia zu, die seit 2017 als Eine-Frau-Projekt und aktuell mit ihrem dritten Full-Length-Album Karsikko die internationalen Bühnen erobert. Auf ähnlichen musikalischen Pfaden wandert Jan van Berlekom mit seinem 2005 in Österreich ins Leben gerufenen Ein-Mann-Projekt Waldgeflüster. Mittlerweile ist daraus eine komplette Band geworden, die melancholischen cleanen Gesang auf Fry Screaming, Blastbeats, schwebende Riffs und Texte über Natur, Spiritualität, Mythologie treffen lässt. Die 2019 gegründete Combo Belore lässt sich ebenfalls in den atmosphärischen Regionen des Black Metal verorten, doch inhaltlich lassen sich die Franzosen von Fantasyliteratur und dem Mittelalter inspirieren. Komplettiert wird das Line-up von Phrymerial. Seit 2014 sind die Katalanen unterwegs mit ihrem hypernervösen «Technical Slamming Deathcore» und vereinen maschinelle Präzision mit Intensität und Ekstase.